Das Ehrenmal im Berghofer Wald
Das Ehrenmal im Berghofer Wald war ursprünglich als Kriegerdenkmal den Gefallenen der Kriege 1870/1871 gewidmet. In anderer Form fand es seinen Platz zunächst auf einem unbebauten Grundstück an der Berghofer Straße bevor es als neues Kriegerdenkmal am 3. September 1911 in der Ortsmitte errichtet wurde. Ab 1914 galt die Stele mit dem wachenden Adler auch den Toten des Ersten Weltkrieges. Es befand sich mitten in Berghofen vor dem Kotten Werth, in der Spitze der Gabelung Berghofer Straße und Berghofer Schulstraße. Bereits am Jahresende 1914 trauerten Berghofer Familien um 37 Ehemänner, Väter und Söhne.
Am 2. September 1934 musste das Kriegerdenkmal von seinem angestammten Platz, im Volksmund "Ecke Drei Bäume" genannt, weichen. Den Heldengedanken pflegend wurde es im Ehrental des Berghofer Waldes neu errichtet und mit fünf Jahresstelen halbkreisförmig umrahmt, die namentlich an alle Berghofer Gefallenen des Ersten Weltkrieges erinnern. Die Toten des Zweiten Weltkriegs indes bleiben namenlos. Ihnen wird durch eine schlichte Steinplatte an der Adlerstele gedacht.
Dem direkten, täglichen Blick ist das Ehrenmal durch den Umzug von Berghofens Ortsmitte quasi an die Peripherie – von der Wittbräuckerstraße aus ca. 150 m in den Berghofer Wald hinein – entzogen, denn es ist seitdem erst bei einem Waldspaziergang zu sehen. Um dem denkmalgeschützen Mahnmal trotz der verstecken Lage gerecht werden zu können, wurden umfassende Sanierungsarbeiten – 2014 angestoßen durch die Initiative des Heimatvereins Berghofen e.V. (HVB e.V.) – durch die Denkmalbehörde der Stadt Dortmund durchgeführt. Die Zuwegung sowie die Grünfläche rund um das Ehrenmal wurden erneuert, der Aufenthaltscharakter zusätzlich durch die Aufstellung von Bänken gestärkt.
Aktuell (2024) zeigt sich die Anlage leider wieder wenig attraktiv. Sie verwildert zusehends und wurde von Unbekannten mit Farbe beschmiert. Die Denkmalbehörde der Stadt Dortmund ist eingeschaltet.
Heute dient das Kriegerdenkmal als Mahnmal gegen das Vergessen von Leid durch Terror, Krieg und Gewalt jeglicher Art. Jedes Jahr am Volkstrauertag wird mit einer Gedenkfeier einschließlich Kranzniederlegung – organisiert durch den Heimatverein Berghofen – dieser Opfer gedacht.
Text und Foto Cornelia Konter